Wieviel kostet eine Stoßwellentherapie und wann zahlt die Krankenkasse?

Eine Stoßwellentherapie wird inzwischen immer häufiger zur Behandlung bei orthopädischen Problemen eingesetzt. Aber auch bei Schwindel, Kopfschmerzen und Verspannungen kann diese Form der Behandlung Linderung verschaffen. Das funktioniert meist auch dann, wenn andere Therapien bis dahin keinen Erfolg brachten. Doch was ist eigentlich eine Stoßwellentherapie? Wie wirkt sie und wie steht es mit dem Thema Stoßwellentherapie und Kosten? Erfahren Sie hier mehr über den Ablauf einer solchen Behandlung, über die Kosten und über eventuelle Kostenübernahmen durch die Krankenkassen.

Was bedeutet Stoßwellentherapie?

Bei Stoßwellen handelt es sich um energiereiche mechanisch-akustische Wellen, die mittels eines Gerätes erzeugt und per Schallkopf auf die zu behandelnden Körperstellen geleitet werden. Man unterscheidet dabei zwischen radialen Stoßwellen (die sich kugelförmig ausbreiten) und fokussierten Stoßwellen (die mit hoher Energie auf einen bestimmten Bereich zielen). Radiale Stoßwellen werden meist zur Behandlung von Faszienproblemen und bei Kopfschmerzen und Verspannungen eingesetzt, fokussierte Stoßwellen kommen in erster Linie bei Kalkablagerungen (Kalkschulter), bei der Triggerpunktbehandlung oder bei der Zertrümmerung von Nieren- oder Gallensteinen zum Einsatz.

Bei welchen Beschwerden kann eine Stoßwellenbehandlung eingesetzt werden?

Bekannt geworden ist die Stoßwellentherapie ursprünglich durch die Möglichkeit, damit Nieren- und Gallensteine zu zertrümmern. Diese Möglichkeit der Zertrümmerung ohne Operation wurde dann mehr und mehr auch in der Orthopädie angewendet, wo oft Kalkablagerungen für Bewegungseinschränkungen und Schmerzen verantwortlich sind. Da gleichzeitig durch die Stoßwellentherapie die Durchblutung angeregt, Verspannungen gelöst und Entzündungen reduziert werden können, wird inzwischen die Therapie bei quasi allen orthopädischen Problemen eingesetzt, auch wenn keine Kalkablagerungen vorliegen. Die Möglichkeit, Verspannungen zu lösen und damit Schmerzen zu lindern, macht die Stoßwellentherapie zu einem guten Therapieansatz auch bei Kopfschmerzen, Schwindel und allen Schmerzen, die auf Verspannungen im weitesten Sinne beruhen.

Wie wirkt eine Behandlung mit Stoßwellen?

Die Stoßwellen werden von außen auf den Körper gegeben und können dann wasserhaltiges Gewebe, Haut und Fett durchdringen, ohne diese Schichten zu zerstören. Treffen die Wellen auf einen Widerstand, wie z.B. eine Kalkablagerung in der Schulter, kann diese von den Wellen zertrümmert werden. Der Körper wird die Trümmerteile dann mit der Zeit selbst entsorgen. Das umliegende Gewebe wird durch die Stoßwellen entspannt und besser durchblutet, dies regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.

Bei Muskelverspannungen, Schwindel und Kopfschmerzen werden oft gezielt Triggerpunkte behandelt und durch die mechanischen Reize der Stoßwellentherapie aufgelöst. 

Wie läuft eine Behandlung ab?

Während der Behandlung liegt oder sitzt der Patient und der Arzt setzt das Gerät mit dem Schallkopf auf die zu behandelnde Körperstelle auf. Dann werden insgesamt ca. 2.000 – 3.000 Stöße in einer Frequenz von 5-10 Stößen pro Sekunde abgegeben. Jeder Stoß ist dabei als kleiner Knall zu hören und als leichter Stoß zu spüren. Die Dauer einer Behandlung ist unterschiedlich, meistens dauert es 10 – 20 Minuten. Kürzere Behandlungen sind selten, 30 Minuten Dauer können dagegen öfter vorkommen. 

Wann sind die ersten Behandlungserfolge spürbar?

Schon nach 1-2 Sitzungen stellen sich meist erste Erfolge ein. Die Beschwerden reduzieren sich und die Heilung setzt ein. In der Regel reichen bei den meisten Diagnosen 3-5 Behandlungstermine aus, um die Beschwerden zu reduzieren. Die endgültige Heilung wird danach noch eine Weile in Anspruch nehmen, dies erledigt der Körper dann in Eigenregie. In dieser Zeit lassen auch die restlichen Beschwerden nach und verschwinden mit der Zeit.

Wieviel kostet eine Stoßwellentherapie?

Grundsätzlich erfolgt die Abrechnung der Behandlung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

Für eine radiale Stoßwellentherapie fallen meist zwischen 30 Euro und 50 Euro pro Behandlung an. Dies ist abhängig von der Diagnose sowie von der Dauer für die Behandlung. Ihr Therapeut wird Ihnen eine individuelle Kostenplanung vorlegen.

Eine fokussierte Stoßwellenbehandlung ist teurer als eine rein radiale Therapie und kostet zwischen 80 Euro und 198 Euro pro Behandlung. 

In manchen Fällen wird ein Therapeut sowohl radiale als auch fokussierte Stoßwellen einsetzen, zusätzlich können ergänzend Injektionsbehandlungen angewendet werden. Kombinierte Behandlungstechniken kosten durchschnittlich etwa 60 Euro bis 120 Euro pro Sitzung. Lassen Sie sich auch hier einen detaillierten Kostenplan vorlegen.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Stoßwellentherapie? 

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Behandlung mit Stoßwellen meist nur bei Fersensporn. Private Krankenversicherungen und die Beihilfe übernehmen die Kosten in der Regel für alle orthopädische Diagnosen. Lassen Sie sich daher vom Therapeuten vor Beginn der Behandlung einen detaillierten Kostenplan aushändigen, den Sie dann mit Ihrer Krankenversicherung klären können.

Fazit

Eine Stoßwellentherapie kann sowohl bei orthopädischen Problemen als auch bei Kopfschmerzen, Schwindel und Verspannungen helfen. Operationen können so in vielen Fällen vermieden und der Einsatz von Schmerzmitteln reduziert werden. Denken Sie daher auf jeden Fall über eine Stoßwellentherapie nach, falls Sie unter chronischen Beschwerden und Schmerzen leiden. Meist sind nur 3-5 Behandlungstermine notwendig und die privaten Krankenversicherungen und die Beihilfe übernehmen die Kosten in der Regel komplett. Und auch die gesetzlichen Krankenkassen öffnen sich immer mehr für diese Therapieform.